

Ich weiß bei den Bond-Büchern gar nicht wo ich anfangen soll. So vieles ist einfach grundlegend verkehrt in diesen Büchern. Sie sind politisch unkorrekt, idiotisch und einfach nur zum Haare raufen. Aber im Laufe von "Live and Let Die" habe ich eine gewisse Hass-Liebe zu James Bond und seinen Co-Akteuren entwickelt, die irgendwie schwierig zu erklären ist. Ich werde es aber trotzdem versuchen.
Bond: Er ist einfach der schlechteste Spion aller Zeiten. Entweder läuft er durch die Gegend und denkt gar nicht nach, wodurch er ganze vier Attentate nur durch Glück überlebt hat oder er denkt nach, wodurch er zur aboluten Supermemme wird, die permanent über den Tod philosophiert und nachdenkt.
Zudem habe ich mich zum Ende ernsthaft gefragt, was für einen Auftrag er hat. Den Russen einen herben Schlag verpassen, Smersch schaden, den Goldschmuggel unterbinden. Pfff, das ist Bond doch egal, schließlich muss eine holde Maid in der Not gerettet werden. Und das bringt mich zu
Solitaire: Das Bond-Girl, welches so überflüssig ist wie nur sonst was. Sie hat nichts weiter zur Story beizutragen als das sie gut aussieht und Bond sie retten muss. Dieser Satz sagt alles über Solitaire aus, was man wissen muss:
She had lain opposite him, her tired blue eyes fixed on him, obedient, trusting, drinking in his face and his words, pliant, loving.
... Würg!
Unnötig zu betonen, dass ich beim Lesen voll auf der Seite vom Oberbösewicht gewesen bin (zumindestens so lange, bis er sich selber idiotisch verhalten hat). Und das macht für mich den Reiz dieser Bücher aus. Nachdem ich vollends akzeptiert habe, dass Bond ein idiotischer Vollpfosten ist, dem die Inkompetenz aus jeder Pore strömt, macht das Lesen dieses Buches auf merkwürdige Art und Weise Spaß.
Die Bond-Bücher gehören nicht zu meiner Lieblingslektüre, werde diese Serie aber weiterlesen, einfach weil es nichts Erfrischenderes gibt als sich über den Helden der Geschichte maßlos aufzuregen.