Die Bourne Identität: Roman (German Edition) - Robert Ludlum, Heinz Nagel

Und nun ist einer der seltenen Fälle eingetreten: Ich finde eine Buchverfilmung besser als das dazugehörige Buch. Dabei kann man bei den Bourne-Verfilmungen nicht von einer richtigen Buchverfilmung sprechen, da die Unterschiede zwischen Buch und Film zu groß sind. Gemeinsam haben beide, dass Jason Bourne ohne Gedächtnis aus dem Mittelmeer gefischt wird und seine Wege sich mit dem Treadstone-Projekt der CIA kreuzen, die im Falle des Buches aber nicht die wirklich Bösen sind. Vielmehr wird der Terrorist Carlos als der wahre Bösewicht eingeführt, der um jeden Preis Jason Bourne Tod sehen möchte. So enstpannt sich dann im Laufe der Handlung ein Katz und Maus-Spiel zwischen Bourne, Carlos und der CIA.

 

Und für dieses Katz und Maus-Spiel fällt mir nur ein Wort ein: Nervig! Die Handlung schlägt permanent irgendwelche Haken und andauernd wird man als Leser mit neuen Informationen konfrontiert. Würde sich diese Erzählweise auf knapp 400 Seiten beschränken, wäre dies auch vollkommen in Ordnung. Wird so eine Handlung über 600 Seiten plattgewalzt, ist dies ab einem gewissen Zeitpunkt einfach nur noch ermüdend und ärgerlich.Und mitten in dieser Story befindet sich Jason Bourne, der sein Gedächtnis verloren hat und somit ziemlich orientierungslos durch die ganze Geschichte wankt. Zum Glück muß er in sich seinem unorganisierten Zustand nicht alleine gegen die Feinde stellen. Er hat Marie an seiner Seite, eine Beziehung, die mit einer Entführung beginnt und in einer ganz großen Liebesgeschichte mündet. Leider kann ich nicht behaupten, dass mir die beiden Hauptprotagonisten sonderlich sympatisch sind und die Liebesgeschichte ist ziemlich emotionslos erzählt, wodurch mir das Schicksal dieser beiden Menschen beim Lesen ziemlich egal gewesen ist. Zudem quittiere ich Maries ewiges "Liebling und Darling"-Gequatschte auch mit dem gleichen Wort wie am Anfang: Einfach nur nervig!

Obwohl Robert Ludlum echt spannend schreiben kann, werde ich aus dem Bourne-Universum kein weiteres Buch mehr lesen. Da bin ich definitiv mit den Filmen besser bedient, die mag ich nämlich sehr gerne sehen.