Das Mädchen im Schnee: Roman (German Edition) - Ninni Schulman, Susanne Dahmann

Wo ist Hedda Losjö?

In der Silvesternacht verschwindet die sechzehnjährige Hedda Losjö spurlos. Magdalena Hansson, Journalistin aus Stockholm, die sich im beschaulichen Hagfors eigentlich von ihrer kräftezehrenden Scheidung erholen wollte, bekommt den Auftrag, das Verschwinden des Mädchens zu recherchieren. Zunächst deutet alles auf Selbstmord hin, doch dann stößt Magdalena auf eine Spur, die ein fürchterliches Verbrechen vermuten lässt. (Quelle: Amazon)

 

Der Klappentext ist leicht irreführend, erwartet man doch ein Buch, bei dem die Krimihandlung im Vordergrund steht. Stattdessen bekommt der Leser eine Inga Lindström-artige Story mit einem (minimalen) Krimi-Anteil präsentiert.

Der gesamte Krimi-Plot ist ziemlich lieb- und einfallslos erzählt und nimmt im gesamten Buch grobgeschätzt einen Anteil von 30% ein. Die restlichen 70% des Buches sind gefüllt mit persönlichen Geschichten rund um die veschiedenen Charaktere im Buch. Allen voran die Hauptfigur Magdalena, die in Scheidung lebt, einen kleinen Jungen hat und ihre Beziehung zu ihrer Exflamme wieder aufleben lässt. Und diese Figur wird zu Tode erläutert. Fünfzig mal wird erwähnt, wie schwer sie es nach der Scheidung gehabt hat und wie sie voller Selbstzweifel ist. Jede Gefühlsregung, die ihr Sohn zeigt, wird in die Tiefe analysiert und dies manchmal über ein bis zwei Seiten. Mein absolutes Highlight im negativen Sinne sind jedoch die Facebook-Statusmeldungen und SMS, über die Magdalena mit ihrer alten/neuen Liebe Petter kommuniziert. Da durfte ich dann lesen, dass "Magdalena Hannson ist glücklich" gepostet hat und das Petter das gut findet. Wen, bitte schön, interessiert das? Ab Seite 200 war ich nur noch genervt von diesem Buch und von der Ausrichtung, die die Autorin für dieses Buch gewählt hat. Erwartet hatte ich nämlich einen Krimi, bekommen habe ich eine Schmonzette.

Und ein Wort noch zum Übersetzer des Buches. Den schwedischen Abschiedsgruß "Hejhej" mit "Hallohallo" zu übersetzen, finde ich schon sehr gewagt. "Tschüß" wäre sehr wahrscheinlich eine bessere Übersetzung gewesen.

Fazit: In der letzten Zeit habe ich viele gute Schweden-Krimis gelesen, dieser gehört definitiv nicht dazu. Eine weitere Autorin, die ich von meiner "Will-ich-lesen"-Liste streichen kann.